Fabienne Eggelhöfer


Für Paul Klee bedeutete das Naturstudium die »conditio sine qua non« für das künstlerische Schaffen. Bereits früh realisierte er, dass er als Künstler die Natur, wie er sie sah, nicht einfach kopieren wollte und setzte sich zum Ziel sichtbar zu machen, was unter der Oberfläche liegt. Klee studierte deshalb nicht nur die äusseren Formen der Natur, sondern die zugrundeliegenden Wachstumsprozesse. Welche Lektüre ihn dabei unterstützte, soll in diesem Beitrag untersucht werden. Neben Johann Wolfgang Goethes Metamorphosenlehre war dessen vielseitige Rezeption in der Lebens- und Naturphilosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Hauptquelle für Klees Naturverständnis. Zudem wird aufgezeigt, wie Klee seine Erkenntnisse zu den natürlichen Wachstumsprozessen in seinem Unterricht am Bauhaus einfliessen liess.