Thomas Ballhausen


Klingsöhr-Leroy untersucht in Buch und Bild – Schrift und Zeichnung die Rolle des Lesens in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Anhand von Werken von Künstlern wie Paul Klee diskutiert sie Konzepte von Lesbarkeit, Historizität und Prozess. Ihr zentrales Thema ist die Verwendung von Schrift in der Kunst, die Lese- und Betrachtungsprozess verbindet und zugleich kontemplativer bzw. politisch werden lassen kann. Unter Bezugnahme auf Ovids Metamorphosen arbeitet sie nicht nur die Bedeutung von Linien in der Kunst heraus, sondern auch die vielfältigen Verbindungen zwischen Schreiben und Zeichnen. Der Leser wird mithin angeregt, ungewöhnliche Schriften und unbekannte Konzepte zu entdecken. Lesen wird zu einem kreativen Prozess, in dem Texte zu Bildern werden – und umgekehrt. Buch und Bild hinterfragt die gegenwärtige Rolle des Lesens und der Lektüre.